HSG Triathleten haben mit Judith Preuß ihre 1. Iron-Lady

HSG Triathleten haben mit Judith Preuß ihre 1. Iron-Lady

Am Sonntag (03.08.08) waren mit Judith Preuß, Sven Waschow und Michael Greifzu 3 HSG Triathleten am Start des Glücksburger OSTSEE-MAN, ein Triathlon über die Iron-Man-Distanz. Dies bedeutet 3800m Schwimmen, 180km Rad und 42km Lauf. Von reichlich 450 Einzelstartern erreichten 411 das Ziel.
Die 3800m Schwimmen wurden um 07:0Uhr gestartet. Wie üblich sind die ersten Meter wild und eng, aber dies legte sich bald. Judith Preuß und Sven Waschow versuchten von Beginn an zusammen zu bleiben, da Judith ihren ersten Langtriathlon absolvierte und Sven Erfahrungs-träger ist. Auf der Schwimmstrecke gab es trotz Neoprenanzug Kontakt an Händen Füßen und teilweise im Gesicht mit lästigen Quallen und ihren schmerzenden Nesseln. Judith und Sven kamen nach 1:22:53Std. aus dem Wasser in den Wechselgarten. Nun ging es auf die 180km Radstrecke, die über eine anspruchsvolle 30km Runde, die 6x zu absolvieren war, führte. Auch hier blieben Judith und Sven zusammen, bis es bei km 60 bei Judith zu einem Platten im Vorderrad kam. Dank des Handyzeitalters konnte Hilfe organisiert werden. Sven gab Judith vorerst sein Vorderrad. Bis er sein Rad wieder komplett hatte vergingen reichlich 6 Minuten und dann begann eine Aufholjagd, die viel Kraft kostete. Nach knapp 40 Minuten waren Judith und Sven wieder zusammen auf der Strecke. Ein ca. 20 minütiger Schauer sorgte zwischenzeitlich auf der Radstrecke für eine Erfrischung. Bei km 120 hatte Judith einen kleinen Hänger, aber Sven, die Zuschauer und der mitgereiste Tri-HGWaii-Fanclub motivierte sie durchzuhalten. Nach 6:23:08Std waren die 180km geschafft. Nun der Wechsel auf die wunderschöne Laufstrecke, wo der Tri-HGWaii-Funclub auch für weitere Unterstützung sorgte. Mit einem Schnitt von 5,5Minuten je Kilometer liefen Judith und Sven um Rundenkordeln (zur Kontrolle ob auch 5 Runden absolviert wurden) zu sammeln. Sven, der sich nur auf die Unterstützung von Judith eingerichtet hatte, lief bis Kilometer 27 mit und stieg dann aus. Judith war so gut drauf, dass sie selbst die leichten Anstiege noch gut meistern konnte. Nach 4:04:40 Std. hatte sie die Marathondistanz hinter sich gebracht und kam nach insgesamt 11:50:42 Std. als 10. Frau , als 3. Ihrer Altersklasse W25 und als Siegerin über sich selbst ins Ziel. Als Starterin für die HSG und MV wurde Judith sogar noch Norddeutsche Meisterin ihrer Altersklasse. Ihre erste Einschätzung war danach, – es ist unglaublich, was ein menschlicher Körper alles schaffen kann, – Danke an alle die mich unterstützt haben und – nun muss ich mir neue Ziele setzen ! Ihre Vereinskameraden sind gespannt ?
Michael Greifzu, der im vergangenen Jahr schon als Einzelkämpfer dabei war, hatte nicht den besten Tag erwischt. Schon auf der Schwimmstrecke ging es los, wo er häufig Kontakt mit Quallen hatte und er seine Schwimmzeit vom vergangenen Jahr nicht verbessern konnte (1:47:43Std). Auf der Radstrecke war er mit 6:08:46Std schneller unterwegs als 2007. Den Marathon lief er dann in 4:08:13Std, so dass er nach 12:04:48Std im Ziel war. 2007 schaffte er diese Distanz in 11:43Std und dies bei etwas besseren Bedingungen.

Text:Stefan Barthel

7 thoughts on “HSG Triathleten haben mit Judith Preuß ihre 1. Iron-Lady

  1. Also, tolle Leistung, das leugnet keiner und den erfolg sei auch allen gegönnt. Trotzdem wäre es sicherlich eine gute Idee bestimmte Regelverletzungen, die unter bestimmten Bedingungen zu einer Disqualifikation führen können, nicht zu veröffentlichen, da Begleitung, Windschatten, Reparaturhilfen etc. wirklich eine unerlaubte Hilfe darstellen.
    Ich denke allerdings, dass „anonym“ es ein wenig übertreibt, da es trotz der guten Zeit nicht kein IRONMAN war, es also nicht um Hawaii Plätze oder hohe Preisgelder ging.
    @“anonym“: Reg dich lieber über Steuerhinterziehung, Weltweite Schutzzölle, Umweltverschmutzung, Medienverblödung etc. auf, das sind wirklich wichtige Themen!

  2. Wer so einen Kommentar abgibt hat offenbar solch einen Wettkampf selbst noch nicht absolviert. Deshalb bleibt es doch eine tolle Leistung

  3. Wer so einen Komentar abgibt hat offenbar solch einen Wettkampf selbst noch nicht absolviert. Deshalb bleibt es doch eine tolle Leistung

  4. Naja, mit Triathlon bzw. Ironman hat das ganz ja nicht mehr viel zu tun… Man lese mal das Reglement zum Thema: Begleitung/fremde Hilfe etc…

  5. Greifswalder Triathleten beim Ostseeman 2008 (Text:Judith Preuß)

    Glücksburg;
    Samstag, 02.08.2008 zwischen 16:00 und 20:00 Uhr
    guter Dinge und bester Laune trafen sich die Greifswalder Triathlonteilnehmer/innen über die Langdistanz, unter Ihnen Michael Greifszu, Sven Waschow und Judith Preuß, zum Radcheckin an der Glücksburger Strandpromenade am Abend vor dem großen Tag. Alles wirkte sehr entspannt. Bei netter Musik und im Dabeisein von unserem Fanclub wurden die letzen Feinschliffe am Rad getätigt, bevor es in eine Tüte gehüllt im Wechselgarten mit all den anderen 600 Rädern dort nächtigte. In der 7. Auflage des Ostseeman gingen 500 Einzelstarter und 200 Staffeln an den Start, unter ihnen 38 Frauen.
    Mit einer toll organisierten Pastaparty und Flensburger Alkoholfrei ging der Tag fast dem Ende zu.

    Sonntag, 03.08.2008 ab 5:00 Uhr morgens
    Zum Frühstück zu dieser wirklich sehr unschönen Stunde gab es für mich Milchreis mit Kirschen und dazu Orangensaft. War lecker nur in diesem Moment eher ein Muss als alles andere…
    Um 5:45 Uhr pünklich auf die Minute wurden wir drei Starter direkt bei der Wechselzone abgeladen. Die Luft hat geknistert vor Aufregung und die Stimmung schwankte zwischen riesengroßer Vorfreude; wahnsinniger Spannung; dem damit Abfinden, dass es wahrscheinlich irgendwann sehr schmerzhaft werden wird und der Gewissheit, dass nur der Körper und Kopf gemeinsam diese vielen Kilometer und Stunden überstehen können. Jedes Gefühl dieser Welt kam hoch und trotzdem blieb die Konzentration bei dem Wesentlichen: Gepäcksäcke abgeben, Arm beschriften, Neo anziehen und rechtzeitig am Start sein. Und in mitten all dieser vielen Badekappen standen plötzlich die zwei vertrauten Gesichter, Sven und Micha, wieder vor mir. Da wusste ich, alles passt perfekt zusammen.
    Unsere Fans standen auf der Seebrücke und am Strand und fieberten mit uns gemeinsam dem Start entgegen.

    7:00 Uhr
    Die Musik ließ mich vor Freude und Aufregung fast platzen und als dann der Countdown startete, war sicherlich jeder in seiner eigenen Welt versunken. Die ersten Meter waren wild und einengend, wie gewohnt doch schon bald lockerte sich das Feld und ich konnte abtauchen in die wunderschöne Unterwasserwelt der Förde. Unter uns im glasklaren Wasser lagen tausende Seesterne in allen Größen, viele hübsche Muscheln und zu unserem Übel leider auch viele Quallen mit ihren doch sehr schmerzenden Nesseln. Das salzige Wasser hat mich dank des Trainings auf Sylt gar nicht gestört und Sven war vom ersten Moment an an meiner rechten Seite. Es ist schwer zu beschreiben, wieviel Sicherheit mir das gegeben hat.

    8:22 Uhr
    Das 3,8km lange Schwimmen ging total schnell vorbei, Wellen und Quallen sind passé und die 2. Disziplin wartet bereits auf uns. Nicht so hektisch wie gewohnt gingen alle ganz gemütlich aus dem Wasser zu ihren Klamottensäcken und bewegten sich zum Zelt. Sven und ich wechselten gemeinsam unsere Sachen und fuhren los. 180 km Radfahren standen nun auf dem Programm. Klingt unendlich lang, aber es waren zum Glück 6 Runden á 30km, das hört sich schon besser an. So nahmen wir uns Runde für Runde vor. Nach 60 km kam der erste Platten bei mir. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, aber der Buschfunk auf der Strecke klappte so gut, dass Sven auch gleich da war. Dank des Handyzeitalters konnte ich Tobi anrufen und der hat sich auf das Ersatzteillagerrad geschwungen und kam uns entgegen. Keine 10 min später war ich mit Svens Vorderrad wieder auf der Strecke. Er hat Tobis bekommen und folgte mit 6,5 min Rückstand.Nach genau 38 min waren wir wieder vereint. In der 3. Runde mussten wir das neue Rad noch mal aufumpen und dann sollte es auch zu keinen weiteren Zwischenfällen kommen. Ein 20 minütiger Schauer hat uns unterwegs erfrischt und das Salz von der Haut gewaschen. Bei km 120 meinte ich zu Sven: „hab keinen Bock mehr lass und die Runde noch beenden und dann was anderes machen.“ Nachdem er meinte ich soll die restlichen 60km reintreten und was essen verflogen diese und nach 6h 23min lagen 180 km hinter uns. Ein unbeschreibliches Gefühl auf der Strecke war der letzte Berg. Dort standen tausende von Zuschauern, so kam es mir jedenfalls vor, und haben Musik gemacht, geklatscht und gejubelt. Ich kam mir vor wie ein kleiner Star. Die Radstrecke an sich war total geil und abwechslungsreich aber auch, dank der letzen Eiszeit, ziemlich bergig und anstrengend. Wunderschöne Blicke auf die Förde waren eine tolle Belohnung für die Anstiege.

    ca. 15:00 Uhr
    Wie es passieren konnte ist mir bis jetzt noch nicht klar aber ich bin vom Rad gestiegen und dachte: Wie das war schon alles? Das waren niemals mehr als 100 km. Ja und so geschah es, dass ich fast erholt auf die Laufstrecke ging. Es kam mir sehr unheimlich vor und ich rechnete damit jeden Moment aufzuwachen und mich im Straßengraben wiederzufinden. Aber die Laufkilometer und -runden dezimierten sich und mir ging es spitze.
    Zwischendurch wurden uns Käsebrötchen von unserem tollen Fanclub gereicht. Hmm war das lecker, mal was ordentliches neben all den Gels und Riegeln und Bananen…
    Dann nach 27 km musste Sven Tribut für seinen selbstlosen Einsatz im Unternehmen mich zu unterstützen zahlen. Seine Kräfte ließen nach und sein Anspruch den Wettkampf zu finishen sank auf den Tiefpunkt. Was Sven bis dahin für mich getan hat ist unbeschreiblich und mit nichts auf der Welt wieder gut zu machen. Ich kann getrost behaupten, dass ohne die albernen Sprüche, die nette Begleitung und die richtigen Worte zur rechten Zeit der Wettkampf für mich nicht zu diesem unvergesslichen Ereignis geworden wäre. Deshalb war ich sehr traurig, dass wir nicht auch gemeinsam durchs Ziel laufen konnten. Nun hieß es allein weiter laufen und Rundenkordeln sammeln, es fehlten ja nur noch zwei. Ganz konstant im 5,5min/km Schnitt lief ich weiter und konnte bei km 33, kurz vor der letzen Runde wieder nicht glauben, dass es schon fast geschafft ist. Auf der letzten Runde kam dann Tobi mit mir mit und wunderte sich, dass ich den doch für mich fast unerklimmbaren Berg gehen wollte ;-).
    500 m vor der Ziellinie ging mir als erstes durch den Kopf, dass es das noch nicht gewesen sein kann.

    19:00 Uhr
    11h 50min sind vergangen wie im Fluge. Keine Schmerzen, kein Gedanke an Aufgeben nur Freude und riesengroße Dankbarkeit. Mir war sofort bewusst, dass mich alle voll unterstütz haben und ich allein nie zu dem, was ich da geleistet habe in der Lage gewesen wäre. Deshalb an dieser Stelle unbeschreiblichen Dank an die Greifswalder Triathleten und Unterstüter Simone und Ralf Eichhorst, Ilka Jäckel, Markus und Jana Greifszu, Anne Prahl, Frau Friede 😉 und Monique. Dann natürlich an meine Eltern, die trotz großer anfänglicher Sorge tapfer durchgehalten haben. An Tobi, der bereits im Vorfeld viele viele Rad- Lauf- und Schwimmkilometer mit mir gemeinsam absolviert hat und mich optimal auf diesen Tag vorbereitet hat und dann auch an der Strecke stand, ein neues Vorderrad in windeseile herbeizauberte und mich auf der letzen Runde unterstützte. An die Schmilauer von der Erlebnisbahn, die frisch vom Wacken Festival an der Strecke standen und mir auch im Vorfeld viel Zeit fürs Training einräumten. Und einen überragenden Dank an Sven Waschow, der mich von der ersten Minute an begleitete und sich selbst völlig außer Acht ließ, um mich zu unterstützen.
    Ohne eure Unterstützung wäre dieser Tag für mich nicht annähernd so einzigartig und unvergesslich schön geworden.

    Und nun muss ich mir neue Ziele setzen. Ihr dürft gespannt sein, was dabei rauskommt, ich bin es auch 🙂

    Text:Judith Preuß

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