Hunde und Rennräder im Hotelbett erlaubt

Hunde und Rennräder im Hotelbett erlaubt – Erlebnisse eines Lauf-Grupplers beim Schweriner Schloss-Triathlon

Eine bekannte Redewendung lautet ja „ Schuster bleib bei deinem Leisten“, was ungefähr bedeutet: „Tu nichts, wovon du nichts verstehst“ Trotzdem wünschte ich mir schon seit längerer Zeit, einen Triathlon der Olympischen Distanz zu absolvieren.

Volker Hertenstein

Volker Hertenstein – Schwerin

Ich hatte mir für dieses Vorhaben extra eine neue und teure „Freundin“ mit dem Namen Pinarello zugelegt. Das Verhältnis zu ihr ist immer noch etwas gespalten. Zugegeben, das Radtraining ist nicht meine Leidenschaft, insbesondere nachdem ich mich mal bei Pinarello eingeklickt hatte und schwer gestürzt bin. Danach konnte ich nur noch Schwimmen und wurde von den Kindern des HSG-Schwimmteams, die sich gerade einschwammen, mehrfach überholt.

Nun war es also soweit. Ich bin extra einen Tag früher angereist, um mir genau den Wettkampfort anzuschauen. Die zahlreichen Helfer vom Schweriner Verein waren trotz schlechten Wetters schon intensiv bei den Vorbereitungen.

Ohne es vorher zu wissen hatte ich ein Quartier in unmittelbarere Nähe der Wechselzone gebucht. Meine erste Sorge galt der Übernachtungsmöglichkeit für Pinarello. Beim einchecken an der Rezeption wies ich auf den hohen Wert meiner Rennrad-Freundin hin und sagte, dass ich sie am liebsten mit in das Bett nehmen würde. „Kein Problem“ meinte die Dame an der Rezeption. „Auch Hunde dürfen bei uns im Hotelzimmer übernachten und Ihr Fahrrad ist ja so etwas Ähnliches“. So konnte ich trotz des Lampenfiebers neben meiner Freundin beruhigt einschlafen.

Am nächsten Tag wurde es ernst: Einchecken in der Wechselzone, kurzes Hallo sagen bei den anderen Greifswaldern und Wettkampfbesprechung. Leider fing es immer stärker an zu regnen. Zum Schutz meiner Schuhe hatte ich mir vorsichtshalber eine Duschhaube aus dem Hotelzimmer mitgenommen.

Die erste Herausforderung war das Schwimmen eines Bojen-Rundkurses. Mit meiner starken Kurzsichtigkeit blieb mir nichts anderes übrig, das Schwimmen öfters zu unterbrechen, um nicht völlig den Kurs zu verlieren. Nach einigen kräftigen Schlucken aus dem Schweriner Burgsee, bin ich glücklich aus dem Wasser gestiegen und etwas benommen in die Wechselzone gelaufen.

Dann kam die Radstrecke, die ohne Starkregen schön sein muss. Das erste Mal erlebte ich Aquaplaning beim Fahrradfahren und dachte zunächst, mein Hinterrad wäre defekt. Inzwischen fuhren auf der Gegenfahrbahn schon die ersten Radfahrer wieder zurück. Ich fieberte der Laufstrecke entgegen und war wieder glücklich beim Betreten der Wechselzone. Viel kann jetzt nicht mehr schiefgehen, zumal uns Hans als Motivator kräftig anfeuerte.

Den Zieleinlauf absolvierte auch ein Vater mit seinem Kind auf dem Arm. So viel Kraft hätte ich nicht mehr gehabt. Mit meiner Endzeit von 2:39:11 war ich dann am Schluss wirklich zufrieden.

Für die hervorragende Organisation der Schweriner Vereinskollegen möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

Volker

7 thoughts on “Hunde und Rennräder im Hotelbett erlaubt

  1. Schöne Leistung und ein genauso schöner Bericht!
    Liebe Grüße an Pinarello,
    Peer

  2. Herzlichen Glückwunsch! Super gemacht und geschrieben! Meine „Canyen“ wünscht sich eine Trainingsrunde mit deiner “ Pinarello“ Bis bald, Christiane

  3. Herzlichen Glückwunsch! Super gemacht und geschrieben! Meine „Canyen“ wünscht sich eine Trainingsrunde mit deiner „Pinarello“. Bis bald, Christiane

  4. ein wirklich netter Bericht, Volker hat das Potenzial zum Vereins-Pressesprecher

  5. Sehr schöner Bericht, ja die liebe zum Rennrad kennt manchmal keine Grenzen.
    weiter so!

  6. Schön! Ich finde, du solltest deine Rennradfreundin weiter auf Wettkämpfen ausführen 🙂

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